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Neue Polymer-AM-Systeme: vom hybriden Composite-Druck bis zum Formen mit Stiften

28.10.2025

Auch bei den Neuheiten der AM-Systeme im Polymerbereich zeigt sich der branchenweite Trend nach immer spezialisierteren Lösungen. Die Innovationen reichen von der Verarbeitung von Silikonen ohne Stützstrukturen über Systeme für Großformatdruck (auch roboterbasiert) bis hin zur Hybridplattform für Verbundwerkstoffe einschließlich Nachbearbeitung. Spannend ist auch die neue Erfindung von Fyous, die das Formen mit Stiften erlaubt. Daneben sorgen neue innovative Komponenten wie Linearmotoren oder Düsen dafür, das 3D-Drucker noch effizienter und präziser werden.

Moi Composites: Robotergestützte Hybridplattform für Verbundwerkstoffe

Moi Composites hat mit Unterstützung des EIC-Accelerator-Programms die HPF-Serie entwickelt, eine robotergestützte Hybridplattform für die Verbundwerkstoffproduktion. Die HPF-Serie wurde als modulare Plug-and-Play-Lösung konzipiert und integriert zwei neue AM-Technologien und konventionelle Bearbeitung in einer digitalisierten Fertigungsumgebung. Die Plattform unterstützt zwei wichtige additive Verfahren, die von Moi Composites entwickelt wurden: Continuous Fiber Manufacturing (CFM) ermöglicht die Verarbeitung von thermisch aushärtenden Verbundwerkstoff-Prepregs mit hohem Faseranteil, wodurch die Herstellung von leichten Strukturteilen mit optimierter mechanischer Leistung ermöglicht wird. Short Fiber Manufacturing (SFM) wurde für die Verarbeitung von thermisch aushärtenden Pasten entwickelt, die dicht mit kurzen Fasern verstärkt sind. Diese Technologie eignet sich insbesondere für Werkzeuge, Formen und Komponenten, die eine hohe Steifigkeit und gute Bearbeitbarkeit erfordern. Ergänzend zu diesen additiven Verfahren ist ein Fräskopf integriert. Dabei bietet die HFP-Serie eine maximale Beschichtungsgeschwindigkeit von 100 mm/s. 

Moi Composites auf der Formnext 2025: Halle 12.1, Stand C82 

Bilder: Moi Composites
Bilder: Moi Composites
Bilder: Moi Composites
Bilder: Moi Composites

3D Deus: Ersatz von Stützstrukturen sorgt für neue Freiheiten in der Fertigung

Foto: 3D Deus
Foto: 3D Deus

Durch den Ersatz von Stützstrukturen durch ein körniges Medium, das als wiederverwendbare adaptive Form fungiert, erschließt 3Deus Dynamics nach eigenen Angaben ein neues Maß an Freiheit in der Fertigung: das Drucken von standardmäßig injizierbaren Silikonen in komplexen Geometrien mit mechanischer Genauigkeit. Der patentierte Dynamic Molding Process hat seine Effizienz erstmals im Gesundheitswesen mit biomimetischen anatomischen Silikonmodellen bewiesen, die als funktionelle Organreplikate verwendet werden. Diese bieten eine präklinische Alternative zu Tierversuchen und unterstützen die Operationsplanung, -simulation und -ausbildung. Die Luft-und-Raumfahrt- sowie die Verteidigungsindustrie benötigen Komponenten mit einer Größe von über einem Meter, die zu industriell kompatiblen Preisen hergestellt werden. Um dieser Herausforderung zu begegnen, skaliert 3Deus Dynamics durch mehrachsigen kollaborativen Roboter-3D-Druck, der in sein I-Demo-Projekt (Frankreich 2030) integriert ist. Das Projekt wurde 2025 gefördert. Diese neue Generation von Geräten kombiniert die Flexibilität des dynamischen Formens mit der Präzision kooperativer Roboterarme, die komplexe Werkzeugwege parallel ausführen können. 

3Deus Dynamics auf der Formnext 2025: Halle 11.1, Stand C78

Nevo3D: Offenes FDM-System für großformatige Drucke

Foto: Nevo3D
Foto: Nevo3D

Mit dem N200 präsentiert das österreichische Unternehmen Nevo3D sein neuestes Flagship-Modell: einen FDM-3D-Drucker für industrielle Anwendungen. Der N200 wurde als offenes System speziell für großformatige Drucke sowie die Serienproduktion von Funktionsteilen entwickelt.  Der N200 bietet einen Bauraum von 200 Litern, der auf bis zu 100 °C beheizt werden kann. Damit sind großformatige Bauteile mit Abmessungen von 800 × 500 × 500 mm auch aus Hochleistungskunststoffen wirtschaftlich und verzugsarm möglich, so Nevo3D. Das IDEX-System (Independent Dual Extruder) erlaubt Serienfertigung mittels Dualdrucks sowie das effiziente Arbeiten mit Stützstrukturen. Die neue „Belt-free“-Antriebstechnologie des N200 verbessert laut Hersteller die Oberflächenqualität deutlich. Mit der neuen Revo-High-Flow-Düse lässt sich eine Vielfalt von technischen Kunststoffen drucken: vom Allrounder ABS bis zum faserverstärkten PC-FR. Der N200 ist serienmäßig mit einer vollautomatischen Z0-Bestimmung und einer sensorgestützten Bettvermessung mit 2.500 Messpunkten ausgestattet. Ein 32-bit-Prozessor sorgt für Laufruhe bei Geschwindigkeiten von bis zu 500 mm/s. 

Nevo3D auf der Formnext 2025: Halle 12.1, Stand C119

Fyous: Rekonfigurierbare Formen aus Stiften

Fyous hat eine neue Fertigungskategorie geschaffen: Polymorphic Manufacturing. Im Mittelpunkt steht PolyMorphic Moulding, ein von Fyous entwickeltes Verfahren, bei dem digital gesteuerte, formveränderbare Stifte verwendet werden, um unendlich rekonfigurierbare Formen zu bilden. Diese Erfindung ist laut Fyous, das 2020 von zwei Ingenieuren in Sheffield gegründet wurde, die erste Technologie, die sowohl die Skalierbarkeit des traditionellen Formens als auch die Flexibilität der Additiven Fertigung bietet. Auf der Formnext wird Fyous weltweit erstmals ein Whitepaper zu Polymorphic Manufacturing veröffentlichen. Das Papier beschreibt die technischen Prinzipien, Markttreiber und Daten hinter dieser Kategorie. Außerdem werden zum ersten Mal Aufnahmen gezeigt, die das PolyMorphic-Moulding (PM-1)-System in Aktion auf der Produktionslinie von Fyous zeigen. Darüber hinaus präsentiert das Unternehmen eine PF-1-Formmaschine, die live am Stand läuft, um die von Fyous entwickelte Stiftformungstechnologie zu demonstrieren.

Fyous auf der Formnext 2025: Halle 11.1, Stand E30

Bilder: Fyous
Bilder: Fyous
Bilder: Fyous
Bilder: Fyous
Bilder: Fyous
Bilder: Fyous

Bilder: Fyous

Tesseract: Linearmotoren für FDM-3D-Drucker

Foto: Tesseract Technologies
Foto: Tesseract Technologies

Tesseract Technologies wird auf der Formnext 2025 seine ersten speziell für FDM-3D-Drucker entwickelten Linearmotoren vorstellen. Im Gegensatz zu den heute in den meisten Druckern verwendeten riemengetriebenen Systemen bieten Linearmotoren eine präzisere und zuverlässigere Alternative, so das Unternehmen. Das niederländische Start-up will diese Technologie für eine größere Bandbreite an Druckern zugänglich machen. Seit 2020 entwickelt das Unternehmen seine Motoren von Grund auf neu und legt dabei seinen Fokus auf niedrige Kosten und eine Steuerung durch einfache Schritt- und Richtungssignale. Derzeit führt das Unternehmen Pilotprogramme mit mehreren Herstellern von großformatigen FDM-3D-Druckern durch. 

Tesseract Technologies auf der Formnext 2025: Halle 11.0, Stand D62A 

Gühring: Diamantverstärkte Düsenspitze für Maker

Foto: Gühring
Foto: Gühring

Mit der Dianoz bringt Gühring die weltweit erste 3D-Druckdüse mit diamantverstärkter Spitze jetzt auch für Maker und den Heimgebrauch auf den Markt. Laut Hersteller sorgt patentierte Technologie für eine hohe Verschleißfestigkeit und Druckqualität. Die bereits auf dem Markt eingeführte „Dianoz Pro“ verfügt über eine Spitze aus synthetischem schwarzem Diamant, was auch beim Druck abrasiver Materialien einen hohen Verschleißschutz bieten soll. Mit der preiswerteren Dianoz, die Gühring zur Formnext auf den Markt bringt, können auch ambitionierte Maker mit unterschiedlichen oder abrasiven Filamenten experimentieren. Sie ist ebenso mit der patentierten schwarzen Diamantspitze ausgestattet. Neben ihrer Langlebigkeit überzeugt die Dianoz laut Gühring auch durch die Oberflächenqualität: Ein speziell entwickelter Filamentkanal sorgt für gleichmäßige Extrusion, während eine besondere Bügelfläche die Oberfläche der Bauteile beim Druck glättet. Die Dianoz verfügt über Schnittstellen für Bambu Lab, Raise3D und UltiMaker sowie für V6-, Volcano- sowie MK8-Hotends und ist zudem mit Mako(FIN)-Hotends kompatibel.

Gühring auf der Formnext 2025: Halle 12.1, Stand B122

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