Text: Thomas Masuch, 04.11.2024
Eine Betrachtung der aktuellen Marktlage der Additiven Fertigung mit den Einschätzungen von fünf Experten
Der Markt wächst, die Aktienkurse fallen: Die Entwicklungen in der Welt der Additiven Fertigung sind nicht für jeden leicht zu verstehen. Hinzu kommt, dass die AM-Unternehmen sehr unterschiedliche Nachrichten aussenden: Manche entlassen 15 Prozent ihrer Belegschaft oder entgehen nur durch den Verkauf ihres geistigen Eigentums der Insolvenz, andere berichten von 30-prozentigen Umsatzsteigerungen, und auch Start-ups sammeln teilweise weiter mehr als 20 Millionen Euro in einer Finanzierungsrunde ein.
Obwohl die Euphorie nachgelassen hat, kann der AM-Markt durchaus viel Positives berichten und ist weit entfernt von den pessimistischen Einschätzungen so mancher „Analysten“, die sich auf die Kurse der börsennotierten AM-Unternehmen konzentrieren. Das zeigt sich übrigens auch in der guten Entwicklung der Formnext 2024. Um ein möglichst realistisches Bild zur Lage der AM-Welt zu zeichnen, haben wir uns mit fünf führenden Köpfen der Branche unterhalten und sie gebeten, uns eine Einschätzung darüber zu geben,
- wie die Lage am Markt und in ihrem Unternehmen ist,
- ob sie den teilweise verbreiteten Pessimismus für begründet halten,
- welche Ursachen die aktuelle verhaltene Stimmung hat und
- wie sie die Chancen von AM für die Zukunft einschätzen.
Die Antworten fallen, wenig überraschend, sehr unterschiedlich aus, und doch kristallisieren sich einige Aussagen heraus, die sich in den meisten Einschätzungen wiederfinden:
- Die aktuelle Lage ist sehr differenziert und hängt von der Branche und der Anwendung ab.
- Die Konkurrenzsituation wird härter.
- Die Zukunftsaussichten bleiben weiter sehr gut, die Zahl der Anwendungen wird weiter steigen und der Markt weiter wachsen.
Aber lesen Sie die Aussagen der Experten doch selbst:
- Arno Held, AM Ventures: „Positiv ist, dass sich unseriöse Teilnehmer vom Tisch verabschiedet haben“
- Rainer Lotz, Renishaw: „Die guten langfristigen Aussichten sind nicht gefährdet“
- Frank Carsten Herzog, HZG Group: „Für Pessimismus gibt es keinen Grund“
- Jurgen Laudus, Materialise Manufacturing: Großer Unterschied zwischen Prototyping und Serienfertigung
- Rainer Gebhardt, VDMA: „Zuversichtlicher als der Durchschnitt“
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