Text und Bilder: 3D Adept, 28.10.2025
Jeden November gibt es für alle, die im Bereich Additive Fertigung (AM) ein Unternehmen aufbauen, nur ein Ziel: Frankfurt. Formnext.
Dieses Jahr ist jedoch ein besonderes: Die Formnext feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Wer diesen Weg mitgegangen ist, weiß, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Messejubiläum handelt. Es ist ein Meilenstein, der zeigt, wie weit die Branche gekommen ist – und für viele von uns eine Erinnerung daran, wie viel wir auf diesem Weg gelernt (und verlernt) haben.
Während unser Team diese Sonderausgabe des 3D ADEPT Magazins vorbereitete, haben wir im Eventbereich reflektiert, was ein Jahrzehnt des Aufbaus, Skalierens, Scheiterns, Umdenkens, Weiterentwickelns und Lernens für uns und die Branche bedeutet.
Doch diese Ausgabe blickt nicht nur zurück – sie richtet den Blick auch nach vorn, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Mehr denn je erkennen Unternehmen, dass Nachhaltigkeit kein Punkt auf einer Checkliste ist, sondern eine Strategie, die alle Produktionsstufen durchdringen muss. In dieser Ausgabe gehen wir über die üblichen Narrative hinaus und zeigen, wie die besonderen Stärken der Additiven Fertigung – Rückverfolgbarkeit und Zirkularität – direkt zur Erreichung übergeordneter ESG-Ziele beitragen können.
Unser Fokus auf die Bereiche Maritime und Energie veranschaulicht diese Diskussion, denn beide Sektoren stehen vor der Herausforderung der Dekarbonisierung. Sie erfahren, mit welchen Strategien der CO₂-Fußabdruck von 3D-gedruckten Bauteilen gemessen wird und wie AM-Anwendungen Energieanlagenherstellern helfen können, Klimaziele zu erreichen – ohne Leistungseinbußen.
Da Innovation nie stillsteht, richten wir unseren Blick auch auf den Maschinen- und Anlagenbau – ein Bereich, in dem AM inzwischen sehr praktische Vorteile bietet: maßgeschneiderte, funktional optimierte Bauteile, kürzere Entwicklungszyklen und effizientere Wartung.
Ergänzt wird dies durch einen tiefen Einblick in neue Materialien, die die Branche prägen, sowie in die stille Revolution, die Robotik im Bereich der Entpulverung auslöst. Das Ergebnis ist ein Mix, der den aktuellen Stand der Additiven Fertigung perfekt widerspiegelt: dynamisch, gereift und dennoch im Wandel.
Wenn wir uns also in Frankfurt versammeln, um zehn Jahre Formnext zu feiern, feiern wir auch die Menschen und Ideen, die diese Branche weiter voranbringen. Auf das nächste Jahrzehnt voller Durchbrüche, Zusammenarbeit und mutigem Denken.
Viel Spaß beim Lesen – und auf der Messe!
Exklusive Inhalte
Dossier: Ist Additive Fertigung der Schlüssel zur Reduzierung von Emissionen bei Ersatzteilen in der Energie- und Schifffahrtsbranche?
Der Fokus auf Energie und Maritime ist klar: Vergleicht man verschiedene Sektoren, gehören die Energiebranche (Öl, Gas, Kohle, Stromerzeugung) und die Schifffahrt weltweit zu den größten Emissionsquellen – wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Mit relevanten Daten diskutieren Lloyd’s Register (LR), Wärtsilä und Berenschot, warum AM Teil der Lösung sein sollte.
FOKUS | Welche Anwendungen helfen Energieanlagenherstellern bei der Dekarbonisierung? – Einblicke von 3D Systems
Jede Megawattstunde erneuerbarer Energie und jeder Tropfen sauberer Kraftstoff hängt von der Ausrüstung ab, die sie ermöglicht. Doch die Herstellung dieser Ausrüstung verursacht selbst einen erheblichen CO₂-Fußabdruck.
Für Hersteller von Energieanlagen und Energieunternehmen stellt sich nicht mehr die Frage, ob gehandelt werden muss, sondern welche Anwendungen wirklich Wirkung zeigen.
Pierre Van Cauwenbergh, Ph.D., Senior Application Engineer bei 3D Systems, teilt dazu zentrale Erkenntnisse.
AM Shapers | Sponsored by Formnext
Evove: Nachhaltige Filtration des „Unfiltrierbaren“ durch Additive Fertigung
Wenn über Technologien für eine klimaneutrale Zukunft gesprochen wird, fällt selten das Stichwort Wasserfiltration. Dabei können Membranfilter in der Entsalzung bis zu 95 % weniger Energie verbrauchen als herkömmliche thermische Verfahren.
Neben offensichtlichen Vorteilen wie längerer Lebensdauer und sauberem Wasser verfolgt Evove das Ziel, Kosten und Umweltbelastung bei Filtration und Separation zu senken – mit Hilfe von AM.
Materialien | Was wäre, wenn hochschmelzende Metalle keine aufwendige Nachbearbeitung bräuchten?
Wir loben oft Herstellungsansätze, die die Nachbearbeitung perfektionieren – ein Schritt, der bis zu 50 % der Produktionszeit und -kosten ausmachen kann.
Forscher der Cornell University zeigen, wie eine gezielte Wärmebehandlung bei AM IN718 unerwünschte Phasen entfernt und die Dehnung verbessert, ohne die Festigkeit zu beeinträchtigen.
Doch was wäre, wenn Materialien so entwickelt würden, dass sie diese Nachbearbeitung gar nicht erst benötigen?
Mit Einblicken von Jake Guglin, Foundation Alloys.
Nachbearbeitung | Warum braucht man einen Roboter zur Entpulverung? – Solukon erklärt
Solukon geht einen Schritt weiter und entwickelt eine Entpulverungslösung mit Robotik.
Im folgenden Beitrag erläutert Andreas Hartmann, Mitgründer und CEO, die Hintergründe und Potenziale dieser Idee für die Zukunft der Entpulverung.
Meinung | Wie Rückverfolgbarkeit in der Additiven Fertigung ESG-Ziele unterstützt
Seit einigen Jahren widmen wir eine Ausgabe des 3D ADEPT Mag jährlich dem Thema Nachhaltigkeit. Ziel ist es, den Fortschritt von AM-Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu dokumentieren.
Event | 10 Fragen zu 10 Jahren Formnext
Formnext und Stimmen aus der Branche reflektieren, was ein Jahrzehnt des Aufbaus, Skalierens, Scheiterns, Umdenkens, Weiterentwickelns und Lernens bedeutet.