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Formnext Messepremieren im Bereich Postprocessing

Vom Glätten über das Färben bis zum Prüfen

Text: Thomas Masuch, 24.10.2023

Das Postprocessing ist ein wesentlicher Bestandteil der Additiven Fertigung. Zahlreiche Neuheiten auf der Formnext 2023 sorgen für eine verbesserte Bauteilqualität und mehr Automatisierung. 

Automatisierung und Bauteilqualität sind in der Additiven Fertigung unverzichtbare Größen. Wer bei diesen Kennwerten erfolgreich sein will, braucht innovative Lösungen im Postprocessing.  Denn das Entfernen von Stützstrukturen, die Oberflächenbehandlung und andere Nachbearbeitungsschritte sind wesentliche Glieder der additiven Prozesskette und können 30 Prozent und mehr der Produktionskosten ausmachen. Deshalb sind Innovationen in diesem Bereich enorm wichtig für die weitere Entwicklung der gesamten Branche – auch in Richtung Automatisierung. 

Bild: Rivelin
Bild: Rivelin

Glätten, polieren und veredeln 

Mit der der neuen Lux Pro 400 präsentiert LuxYours eine automatisierte Anlage zum Glätten und Veredeln von Kunststoffteilen mit einer Prozesskammer von 300 mm x 300 mm x 400 mm und der Stellfläche einer Europalette. Das Unternehmen hat seine langjährige Erfahrung als Dienstleister für das Glätten von AM-Bauteilen in das Multi Purpose Smoothing (MPS) eingebracht. Dessen Geheimnis liegt laut LuxYours im fundierten Verständnis und Zusammenspiel physikalisch-chemischen Prozesse. Veredelte Bauteile behalten ihre REACH-Konformität und sind lebensmittelecht nach EU 10/2011. 

Das junge britische Unternehmen Holdson, ein Anbieter von elektrochemischen Poliermaschinen, stellt auf der Formnext seine Electroform-Maschine vor. Sie wird angetrieben von einer dynamischen Konturelektrode und verwendet maschinelle Lernalgorithmen. Damit soll laut Holdson ein „optimales Polieren von additiv gefertigten Komponenten“ erreicht werden. Die patentierte Maschine ist laut Holdson in der Lage, die Oberflächenrauhigkeit von Metallteilen in weniger als fünf Minuten um mehr als 90 Prozent zu reduzieren und ermöglicht eine Kontrolle über die Materialabtragsraten.

Fotos: Luxyours, Holdson, BMF
Fotos: Luxyours, Holdson, BMF
Fotos: Luxyours, Holdson, BMF

Fotos: Luxyours, Holdson, BMF

Automatisierung im Fokus 

Die neue Smart Surface Control (SSC)-Technologie von BMF GmbH kann die strahlende Oberflächenbehandlung erstmals in automatisierte Fertigungsprozesse integrieren. In enger Kooperation mit renommierten Hochschulen und Herstellern von Messanlagen hat BMF zudem eine standardisierte Messmethode entwickelt. Diese liefert einheitliche Messwerte, aus denen Fertigungsparameter abgeleitet werden können. Das direkte Feedback an die Strahlanlage oder das Drucksystem erlaubt einen in sich geschlossenen, gesteuerten und selbstoptimierenden Prozess. 

Die chemische Oberflächenglättung und Einfärbung von AM-Kunststoffteilen in nur einem Prozessschritt vereint die neue C2 von AM Solutions. Eine weitere Neuheit des Unternehmens ist die M4 vor, die sich für das Oberflächenfinish wie Schleifen, Glätten oder auch Polieren von kleinen und mittelgroßen Metall- und Kunststoffteilen eignet. Insgesamt setzt das Unternehmen mit seinem Produktportfolio auf einen deutlich höheren Automatisierungsgrad und eine signifikante Verschlankung der Prozesskette.

Prüfen bei 800 °C

Eine schnelle und vollautomatisierte Hochtemperaturprüfung ermöglicht Plastometrex, ein Anbieter von mechanischer Prüftechnik, mit dem Aufsatz für sein neuartiges Benchtop-Plastometer. Dieses Modul liefert innerhalb weniger Minuten präzise Spannungs-Dehnungs-Kurven von Metallen bei Temperaturen bis zu 800°C. Dabei zeichnet sich das PLX Benchtop Plastometer durch schnelles Aufheizen und Abkühlen aus: Es erreicht 800 °C in etwa 15 Minuten und kühlt ebenso schnell wieder ab.

Innovation aus der Nachverarbeitung gewinnt Kunden

Bild: Rivelin
Bild: Rivelin

Wie man mit innovativen Nachbearbeitungslösungen erfolgreich sein kann, zeigt das junge Unternehmen Rivelin Robotics: Nach dem Gewinn der Formnext Start-up Challenge 2022 kehrt das britische Unternehmen im November nach Frankfurt zurück und hat spannende Kooperationen im Gepäck: GKN Aerospace und Wall Colmonoy haben in die Nachbearbeitungslösung NetShape Metall-AM investiert. Auf der Formnext 2023 präsentiert Rivelin seine NetShape-Roboter, die eine automatisierte Lösung für die Entnahme von Metallträgern und die Nachbearbeitung bietet. 

MEHR INFOS UNTER:

Zahlreiche weitere Highlights und Premiere zur Formnext 2023 finden Sie in der Messeausgabe des FonMag.

Tags

  • Formnext News
  • Bauteilbearbeitung
  • Qualitätsmanagement und Messtechnik
  • Oberflächenbehandlung
  • Additive Fertigung