Text: Thomas Masuch, 05.11.2024
Was für die AM-Anlagen für Metall gilt, gilt auch für die Bereiche Polymer und Keramik: Das Thema Produktivität steht bei der Entwicklung neuer Anlagen an oberster Stelle. Kein Wunder, denn jeden Monat werden allein im Dentalbereich Millionen Kunststoffteile 3D-gedruckt. Da ist wirtschaftlicherer Output bares Geld wert. Aber auch im 3D-Druck im Mikro- sowie im Keramikbereich werden die Anlagen immer effizienter, und die Hersteller lassen sich dafür teilweise raffinierte Lösungen einfallen. Gleichzeitig präsentieren die Aussteller der Formnext 2024 spezialisierte Anlage für besondere Anwendungen, zum Beispiel für den wichtigen Bereich der Materialforschung.
Anspruchsvolle Anwendungen noch produktiver umsetzen: Mit diesem Ansatz präsentiert sich 3D Systems auf der Formnext 2024. Im Zentrum des Auftritts des US-Unternehmens stehen die neuen Systeme PSLA 270 und EXT 800 Titan Pellet. Der PSLA 270 ist eine projektorbasierte Hochgeschwindigkeits-SLA-Lösung für die Additive Fertigung, die für schnelle Produktion von Teilen in hohen Stückzahlen entwickelt wurde. Der mittelgroße 3D-Drucker wird mit der 3D-Sprint-Software von 3D Systems ausgeliefert, die es Herstellern ermöglicht, ohne zusätzliche Software von Drittanbietern effizient vom Design zu hochwertigen, CAD-getreuen Teilen zu gelangen.
Bauteile im Mikromaßstab: Auflösung flexibel variieren
Mit seiner nächsten Generation industrieller 3D-Drucker für Bauteile im Mikromaßstab verspricht Boston Micro Fabrication (BMF) eine flexibel anwendbare Auflösung von 10 µm oder 25 µm und damit eine höhere Geschwindigkeit und mehr Effizienz. Den ersten 3D-Drucker der neuen Reihe, den MicroArch D1025, stellt das Unternehmen auf der Formnext vor. Der Hybrid-Drucker kann mit verschiedenen Auflösungen produzieren. Winzige Bauteile und komplexe Merkmale werden bei 10 µm Auflösung exakt reproduziert, während der 25-µm-Modus bei kleinen Teilen, die keine ultrahohe Auflösung erfordern, höhere Druckgeschwindigkeiten zulässt. Dabei lassen sich beide Auflösungen in einer Druckschickt flexibel miteinander verbinden.
Speziell für die Materialforschung
Das italienische Unternehmen Sharebot präsentiert mit dem SnowWhite2 HT die neueste Version seines SLS-Druckers, der speziell auf die Bedürfnisse der Materialforschung von Hochleistungsthermoplasten zugeschnitten ist. Dafür bietet der 3D-Drucker eine beheizte Pulverkammer, die Temperaturen von über 350 °C erreichen kann, sowie ein optimiertes Thermomanagement und fortschrittliche Softwaresteuerungen.
Premiere: Fünfmal so großer Bauraum für Keramik-Serienproduktion
Auf der Formnext stellt Lithoz erstmals das CeraFab-System S320 vor. Die Maschine verfügt über einen Bauraum und ein Volumen, das fünfmal so groß ist wie das des bewährten CeraFab-Systems S65, und eignet sich laut Hersteller insbesondere für die Serienproduktion mittelgroßer Teile. Gleichzeitig präsentiert Lithoz Bauteile, die auf dem S320 gedruckt wurden, darunter atomare Schichtabscheidungsringe für die Halbleiterfertigung, Gießkerne und Filtrationsgeräte. Das CeraFab-System S320 bietet die größte Bauplattform aller Lithoz-LCM-Drucker, eine Auflösung von 60 µm und ein 4K-Projektionssystem. Lithoz verspricht zudem eine Senkung der Betriebskosten durch effiziente Materialnutzung. Besucher haben die Möglichkeit, eine Auswahl von LCM-gedruckten Keramikteilen zu begutachten, darunter Segmente eines Alumina-Gasverteilungsrings mit einem Durchmesser von 15 Zoll (380 mm) von Alumina Systems.
MEHR INFOS UNTER:
Alle genannten Unternehmen finden Sie auf der Formnext 2024:
3D Systems: Halle 11.1, Stand D11
Boston Micro Fabrication: Halle 11.1, Stand C19
Lithoz: Halle 11.1, Stand C49
Sharebot: Halle 12.1, Stand E10
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- Additive Fertigung