01.02.2024
Trumpf und das europäische Raumfahrt-Start-up The Exploration Company kooperieren beim Bau von Kernkomponenten von Raumfahrzeugen für Missionen im Erdorbit und zum Mond. The Exploration Company nutzt künftig 3D-Drucker des Laserspezialisten, um damit bereits im Frühjahr 2024 Kernkomponenten der Triebwerke Huracán und Mistral für die Raumfahrzeuge Nyx Earth und Nyx Moon in Planegg bei München additiv zu fertigen.
So soll es möglich werden, dass das Triebwerk Huracán wiederverwendet und im Orbit mit Bio-Methan und Sauerstoff betankt werden kann. „Unser Ziel ist es, Raumfahrtmissionen kostengünstiger anzubieten, als dies bislang möglich war”, sagt Hélène Huby, CEO bei The Exploration Company. Das Start-up will 2026 in einer ersten Mission eine Raumkapsel mehrere Monate um die Erde kreisen lassen. In weiteren Missionen soll es ab 2028 zum Mond gehen. Die Raumfahrzeuge sollen zunächst Fracht befördern, langfristig sollen auch Menschen an Bord mitfliegen.
Bereits 65 Mio. Euro eingesammelt
Das Start-up hat bislang 65 Millionen Euro bei privaten und öffentlichen Investoren eingesammelt. Insgesamt beschäftigt das europäische Unternehmen an seinen Standorten Planegg bei München und Bordeaux rund 120 Mitarbeiter. Die kommerzielle Raumfahrt gilt als Wachstumsbranche. Der weltweite Markt für die Herstellung von Luft- und Raumfahrzeugen ist laut Trumpf im Jahr 2023 auf 740 Milliarden Euro gewachsen.
„Wer heute in der Weltraumbranche Erfolg haben will, muss additiv fertigen”, sagt Tobias Brune, bei Trumpf verantwortlich für das Geschäft mit der Additiven Fertigung. Damit können ganze Baugruppen zu einem einzigen Bauteil zusammengefasst werden, was Gewicht spart und die Komplexität senkt. Außerdem reduzieren weniger komplexe Bauteile den Aufwand für Sicherheitsprüfungen vor dem Raketenstart, und im All erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Mission.
Zeit und Rohstoffe sparen
Mit Hilfe der 3D-Drucker spart The Exploration Company zudem wertvolle Rohstoffe, wie Trumpf weiter berichtet. Die Anlagen verwenden nur das Material, das am Ende ins All fliegt. In der Vergangenheit haben Raumfahrtunternehmen die Bauteile mit herkömmlichen Fertigungsmethoden wie Stanzen, Schmieden und Gießen hergestellt. Ein Großteil des Materials landete im Abfall.
Die Additive Fertigung ermöglicht zudem eine schnelle Prototypenentwicklung, die in der Raumfahrtindustrie normalerweise sehr viel Zeit kostet. 3D-Drucker können neue Prototypen innerhalb weniger Stunden herstellen. Mit herkömmlichen Fertigungsmethoden sind diese komplexen Geometrien teilweise nicht fertigbar und die Produktion würde mehrere Wochen oder Monate dauern.
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