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Flugzeugbau

Weniger Gewicht statt schöner Filme

29.06.2024

Finnair ersetzt in seiner A320-Flotte Videomonitore durch leichte und 3D-gedruckte Paneele.

Im Flugzeugbau ist neben der Sicherheit das Gewicht eines der entscheidenden Kriterien. Deshalb lassen Flugzeughersteller und Airlines nichts unversucht, um die Flieger leichter zu machen. Schließlich zahlt sich jedes eingesparte Kilogramm in Form von Treibstoffeinsparung in barer Münze aus. Finnair hat nun begonnen, in seiner Airbus A320-Flotte die schweren und veralteten Videomonitore an der Decke aus den sogenannten Passagier-Service-Einheiten (PSUs) zu entfernen. Der Leerraum soll durch Ersatzpaneele gefüllt werden, die Finnair bei AM Craft bestellt hat – einem auf Flugzeug-Interior spezialisierten AM-Dienstleister mit Sitz in Lettland. 

3D-gedrucktes Panel für den Einbau in die Flugzeugkabine. Bild: AM Craft
3D-gedrucktes Panel für den Einbau in die Flugzeugkabine. Bild: AM Craft

Nach der Neukonstruktion hat AM Craft mehr als 300 für die Luftfahrt zertifizierte Ersatzpaneele 3D-gedruckt und jüngst an Finnair geliefert. Dabei profitierte AM Craft nach eigenen Aussagen von seiner Erfahrung bei der Entwicklung, Herstellung und Zertifizierung von fliegenden Teilen für die Luftfahrtindustrie. Durch den Einsatz der Additiven Fertigung konnte AM Craft die Paneele gewichtsoptimiert konstruieren und bedarfsgerecht produzieren und ausliefern. Da AM Craft über eine EASA 21G Production Organization Approval verfügt, kann das Unternehmen die Flugtauglichkeit der von ihm hergestellten Teile zertifizieren. 

AM Craft nutzte die FDM-Technologie von Stratasys und das ULTEM 9085 Filament, um die PSU-Ersatzplatten für Finnair zu produzieren. Die Platten wurden in der zertifizierten Lackiererei von AM Craft fertiggestellt.

Vorder- und Rückseite des Panels. Hier sieht man den 3D-Druck sowie das kosmetische Finish. Bild: AM Craft
Vorder- und Rückseite des Panels. Hier sieht man den 3D-Druck sowie das kosmetische Finish. Bild: AM Craft

Perfect Match für den Luftfahrtsektor

„Dieses Projekt ist ein großartiges Beispiel dafür, wie gut die Additive Fertigung in den Luftfahrtsektor passt. Da das Durchschnittsalter der kommerziellen Flotte weiter steigt, gibt es viele Gelegenheiten, bei denen es sinnvoll ist, ein Teil neu zu konstruieren und nur die benötigte Menge zu produzieren. Mit der Additiven Fertigung können wir großartige wirtschaftliche Vorteile bei geringen Stückzahlen und einer großen Teilevielfalt erzielen und dabei oft die Anzahl und das Gewicht der Teile reduzieren“, sagte Janis Jatnieks, Chief Commercial Officer von AM Craft. „Ohne die Additive Fertigung wäre dies ein viel langsameres und teureres Projekt gewesen.“

Dank der Flexibilität des Design- und Zertifizierungsansatzes können die Paneele in der benötigten Größe gedruckt werden. Bild: AM Craft
Dank der Flexibilität des Design- und Zertifizierungsansatzes können die Paneele in der benötigten Größe gedruckt werden. Bild: AM Craft

AM Craft hat das Bauteil in seinen digitalen Katalog aufgenommen, „damit steht es Finnair oder jeder anderen Fluggesellschaft, die diese Lösung für einen A320 benötigt, jederzeit wieder zur Verfügung", erklärt Jatnieks. „Dank unseres Netzwerks zugelassener Produktionsstätten können wir das nächste Teil, wenn es in Dubai oder Singapur benötigt wird, vor Ort produzieren und einbaufertig bereitstellen, ohne Lagerhaltung oder Versand.“ Dabei kann die Paneele in verschiedenen Längen gedruckt werden. 

MEHR INFOS UNTER:

www.am-craft.com

Tags

  • Luft- und Raumfahrt
  • Dienstleistungen