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Partnerregion Nordic: Marktbericht Dänemark

Weltweiter Führungsanspruch bei der Nachhaltigkeit

04.09.2023

Die dänische AM-Industrie will die Klimapläne des Landes tatkräftig unterstützen

Innovation, Einfallsreichtum und ein spürbarer grüner Wandel – mit nur 6 Millionen Einwohnern und knappem Zugang zu Rohstoffen ist es überraschend, wie Dänemark in so vielen  Produktionsbereichen führend sein kann: Windturbinen, Pharmazeutika, Medizintechnik, Schiffbau,  Lebensmittelverarbeitung, Maschinenbau und Transportwesen, Textilien und Bekleidung, Elektronik, Bauwesen und Möbel, um nur einige zu nennen.

Die beste Erklärung dafür sind die flachen Hierarchien, die es ermöglichen, dass neue Ideen, Technologie und Kreativität auf fruchtbaren Boden treffen und gedeihen können. Führende dänische Hersteller wie die LEGO-Gruppe, Grundfos und Danfoss treiben die Umstellung auf eine umweltfreundlichere Produktion schnell voran. Diese Hersteller zeigen auch, wie Additive Manufacturing ein nachhaltigeres Fertigungssystem schaffen kann, und beeinflussen damit ihre Wertschöpfungsketten und Tausende agiler KMU in Dänemark.

Foto: iStock/jonathanfilskov-photography
Foto: iStock/jonathanfilskov-photography

Nationale Drehscheibe für AM

Als Dänemarks nationale Drehscheibe für AM wurde der Danish AM Hub im Jahr 2018 von der Danish Industry Foundation, der Stiftung der dänischen Industrie, initiiert. Das Ziel dabei war, Dänemark zum weltweiten Vorreiter bei der Nutzung von AM für Nachhaltigkeit zu machen und dänische Fertigungsunternehmen zu unterstützen, Abfall, Material und Transportwege einzusparen und letztendlich CO2-Emissionen zu verringern. Jedes Jahr schaffen 100 KMU mithilfe des Danish AM Hub handfeste Ergebnisse. Mit der Entwicklung eines CO2-Rechners will der Danish AM Hub eine Wissensbasis schaffen, um es den Unternehmen zu ermöglichen, die Umweltauswirkungen ihrer Entscheidungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu quantifizieren.

In der Wertschöpfungskette angekommen

Bei den größten Herstellern wie The LEGO Group, Grundfos und Danfoss ist AM in allen Teilen der Wertschöpfungskette angekommen. Bei den KMU ist der Einsatz von AM noch weitgehend auf Vorrichtungen und Werkzeuge beschränkt. Es zeigt sich allerdings der Trend, AM zunehmend in der Produktionsphase und bei Endprodukten einzusetzen.

Laut Erhebungen von Jysk Analyse, Statistics Denmark und der University of Southern Denmark aus dem Jahr 2021 nutzt etwa ein Drittel der dänischen Fertigungsunternehmen AM in ihrem Betrieb. Die Umfragen zeigen auch einen stetigen Anstieg der Nutzung von AM in dänischen Fertigungsunternehmen zwischen 2018 und 2021. Unternehmen, die AM-Technologie einsetzen, konzentrieren sich in der Regel auf Nachhaltigkeit und betonen den grünen Wandel als Schlüsselfaktor. Zu den am höchsten priorisierten Bereichen für eine nachhaltigere Produktion gehören die Reduzierung des Materialabfalls in der Produktion, die Produkteffizienz, der Energieverbrauch und die Reduktion der CO2-Emissionen.

Die Entwicklung von AM in Dänemark und das Wissen um das Potenzial der Technologie zeigen sich auch im Wachstum des jährlichen AM-Gipfels des Danish AM Hub: Von 150 Teilnehmern bei der ersten Konferenz im Jahr 2018 ist der AM Summit im Jahr 2022 auf mehr als 450 Teilnehmer, 45 Aussteller und 40 Redner gewachsen – und damit die größte AM-Konferenz in den nordischen Ländern.

Foto: iStock/Sergdid
Foto: iStock/Sergdid

Wichtigste Anwendungsfelder

Nach Angaben der University of Southern Denmark nutzen 85 Prozent der Unternehmen, die AM einsetzen, die Technologie für die Produktentwicklung, einschließlich des 3D-Drucks von Prototypen.  Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich ist die Neugestaltung von Produkten, mit denen sich zum Beispiel Materialabfall reduzieren, die Festigkeit erhöhen und die Funktionalität verbessern lässt. Mehr als 20 dänische KMU haben in den vergangenen zwei Jahren am DfAM-Projekt (Design for Additive Manufacturing ) des Danish AM Hub teilgenommen, darunter das dänische Start-up-Unternehmen Airflight, das das Gewicht seiner Frachtdrohnen durch eine Leichtbauweise der Flügel um bis zu 67 Prozent reduzieren konnte. Um die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie zu fördern, startet der Danish AM Hub das Projekt AM Textile, um das Potenzial von AM für die Wiederverwendung von Textilabfällen zu untersuchen.

Digitale, dezentrale und bedarfsgesteuerte Wertschöpfungsketten sind ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich. Um diese Agenda voranzutreiben, initiiert der Danish AM Hub das Projekt AM Impact Chain, das dänischen KMU helfen soll, internationale Technologie- und Druckplattformen zu nutzen, um robustere Wertschöpfungsketten zu schaffen. Das Projekt wird KMU helfen, relevante Komponenten in ihrer Lieferkette zu identifizieren, um sie zu digitalisieren und nach Bedarf zu drucken.

Der 3D-Druck von Metall wird in Dänemark noch relativ wenig genutzt. Daher hat der Danish AM Hub in Zusammenarbeit mit der dänischen Metallarbeitergewerkschaft und Metalldruckanbietern in ganz Dänemark die Initiative AM Metal Bridge ins Leben gerufen, um dänischen KMU einen erschwinglicheren Zugang zum 3D-Metalldruck zu ermöglichen und ihnen das dafür nötige Wissen zu vermitteln.

Agenda für grünes Wachstum

Im Jahr 2020 verabschiedete das dänische Parlament das dänische Klimagesetz, mit dem sich Dänemark verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 70 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und bis 2050 eine klimaneutrale Gesellschaft zu werden. Dabei wird AM als wichtiger Baustein gesehen. Als eine von 14 Klimapartnerschaften der Industrie, die von der Regierung 2019 initiiert wurden, sieht das Bauwesen die Additive Fertigung als eine Technologie an, mit der sich der CO2-Fußabdruck reduzieren lässt – insbesondere durch Einsparungen bei Materialverbrauch, Abfall und Transport.

MEHR INFOS UNTER:

am-hub.dk

Tags

  • Marktberichte und Studien