von Eetu Holstein, Leiter des FAME bei DIMECC, 06.09.2023
In Finnland nimmt die Adaption von AM weiter Fahrt auf
Obwohl Finnland ein eher kleines Land ist (nur 5,5 Millionen Einwohner), hat es eine starke AM-Industrie mit AM-Dienstleistern und mehr als zehn Unternehmen, die Designdienstleistungen für AM anbieten. OEMs haben in den 2020er-Jahren begonnen, ihre Investitionen in AM deutlich zu erhöhen und auch eigene AM-Systeme zu kaufen – sowohl Metall- als auch Polymersysteme. Damit können Mehrwert erzeugende Anwendungen selbst hergestellt werden. Für die finnischen Unternehmen war der Schritt hin zu einer vollständig digitalen Additiven Fertigung folgerichtig, da allgemein ein hoher Grad an Digitalisierung vorhanden ist.
Eines der besten Beispiele für die Adaption von AM ist die DED-Wire-Arc-Technologie. Sie passt perfekt zu den finnischen Unternehmen, die hauptsächlich schwere Metallteile herstellen. Da Finnland über viel Know-how in der Schweißtechnik und Robotik verfügt, fügt sich die DED-Technologie gut in diese Fertigungskette ein. Es gibt viele additive Anwendungsbereiche für große Metallteile – und es werden noch mehr werden, da die Unternehmen in eigene DED-Zellen investieren und die Universitäten die Forschung rund um das DED-Verfahren und seine Produktivität intensivieren.
Mit dem Kompetenzentwicklungs-Zentrum von EOS in Turku hat sich das AM-Know-how finnischer Unternehmen schnell entwickelt. EOS Finnland hat sich aktiv an FAME (Finnish Additive Manufacturing Ecosystem) beteiligt. FAME wird von Business Finland (nationale Agentur für die Finanzierung von Forschung und Entwicklung) unterstützt, die davon ausgeht, dass die finnische Industrie zusammen mit anderen nordischen Ländern einen bedeutenden Status auf den AM-Märkten weltweit erreichen wird.
In Finnland gibt es allgemein ein hohes Maß an Wissen in den Bereichen Design, Herstellung und Prüfung hochwertiger Teile. Jetzt muss die AM-Technologie nur noch in diese Wertschöpfungskette integriert werden. Business Finland hat auch den Aufbau eines neuen AM-Campus in Vaasa unterstützt, in dem Unternehmen den 3D-Druck testen und ihr Know-how verbessern können. Die beteiligten Unternehmen können so Iterationszeiten in Entwicklungsprozessen erheblich verkürzen und die Lernkurve exponentiell steigern.
In Finnland konzentrieren sich Universitäten zusammen mit der Industrie hauptsächlich auf die Forschung im Bereich AM-Qualität. Das DIMECC-Forschungsprojekt DREAMS (Database for Radically Enhancing Additive Manufacturing and Standardization) zielt darauf ab, die weltweit größte öffentlich zugängliche Datenbank für Metall-AM zu erstellen.
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