
Das Projekt hat laut ESA auch einen wissenschaftlichen Hintergrund: Der 3D-Druck der kleinen Bau-Elemente, deren Design an das der Lego-Steine angelehnt ist, soll dabei helfen, Gebäude und Startrampen auf dem Mond zu bauen. Da auf der Erde Mondstaub nur in Form von Proben aus den Apollo-Missionen vorhanden ist, wurde alternativ dazu ein 4,5 Milliarden Jahre Meteorit verarbeitet, der vor rund 20 Jahren in Nordafrika gefunden wurde. Dessen Material setzt sich aus verschiedenen Weltraumsubstanzen zusammen, unter anderem aus Metallen und Chondren (Silikat-Kügelchen). Um das Material drucken zu können, wurde es unter anderem mit PLA-Kunststoff angereichert.
Anhand der 3D-gedruckten Klemmbausteine will die ESA unterschiedliche Bauweisen für den Weltraum erproben. ESA-Wissenschaftsbeauftragter Aidan Cowley erklärt: „Niemand hat jemals ein Bauwerk auf dem Mond gebaut, also müssen wir nicht nur herausfinden, wie wir es bauen, sondern auch, woraus wir es bauen, da wir keine Materialien mitnehmen können.“ Bei den 3D-gedruckten Klemmbausteinen aus Meteoritenstaub stellte sich heraus, dass die Oberfläche etwas rauer ist als bei den Kunststoff-Pendants. „Das Ergebnis ist verblüffend, die Kupplungskraft ist immer noch vorhanden, so dass wir unsere Entwürfe spielen und testen können,“ erklärt Cowley.

Fünfzehn der Steine können bis zum 20. September in verschiedenen Lego-Stores und im Lego House in Billund, Dänemark, in Augenschein genommen werden. Ob dieses Projekt letztendlich dazu führt, dass Gebäude auf dem Mond ermöglicht werden, oder ob es eher den Absatz von Klemmbausteinen auf der Erde fördert, wird sich zeigen. Mit Sicherheit wird es aber einige junge Nachwuchsforscher dazu inspirieren, sich noch stärker mit dem Thema Weltraum auseinanderzusetzen.