24.04.2023
Jeden Tag sind Feuerwehrleute weltweit bei teilweise lebensgefährlichen Missionen im Einsatz. Um diese Einsätze sicherer und effizienter zu machen hat das Schweizer Laboratory of Sustainability Robotics der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) eine spezielle Drohne für den Feuerwehreinsatz entwickelt. Einen entscheidenden Beitrag leisteten dabei temperaturbeständige Bauteile, die im SLS-3D-Druck hergestellt wurden.
Die Drohne soll bei Feuerwehreinsätzen aus sicherer Entfernung mittels Infrarotsensor sowie einer herkömmlichen RGB-Kamera wichtige Informationen liefern und so die Einsätze sicherer und effizienter machen.
„Herkömmliche Drohnen sind für die Anwendung an extremen Hitzequellen nicht geeignet, da die verbauten Komponenten sehr schnell schmelzen oder gar brennen können“, erklärt Entwicklungsingenieur David Häusermann vom Empa. „Für unseren Prototypen der Feuerdrohne mussten wir nach speziellen Materialien suchen, die hohen Temperaturen bis zu 200°C trotzen können.“ In Kooperation mit Materialwissenschaftlern der Empa wurde dazu ein Polyamid-Aerogel-Hitzeschild entwickelt, um die interne Elektronik der Drohne zu schützen.
In der Entwicklungsphase kamen auch additive Fertigungsverfahren wie FDM (Fused Deposition Modeling) zum Einsatz. Die FDM-Bauteile wurden im späteren Entwicklungsstadium durch lasergesinterte PA12-Elemente ausgetauscht, da diese eine höhere Genauigkeit, Materialgüte und Temperaturresistenz aufweisen.
Fotos: EMPA
Die von Sintratec gesponserten 3D-Druck-Teile wurden unter anderem für die Montagerahmen des Aerogel-Hitzeschildes, Befestigungen für Elektronikkomponenten, Klemmen der Rotorarme und die Getriebegehäuse verwendet. „Diese Teile erfüllen alle unsere Projektanforderungen und reagieren im Test unter realen Bedingungen wie erwartet“, berichtet Häusermann, der deshalb auch bei zukünftigen Projekten auf die SLS-Technologie zurückgreifen will.
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Tags
- Design und Produktentwicklung
- Additive Fertigung