Text: Thomas Masuch, 25.10.2023
Im Metall-Bereich erreichen die Hersteller von 3D-Druckern neue Dimensionen und bieten Innovationen für die Hot-Topics der AM-Welt.
Neue 3D-Drucker und neue additive Technologien sind das Herzstück der Formnext, und auch 2023 werden hier wieder so viele Neuheiten zu sehen sein, dass wir alle gar nicht in einem Artikel unterbringen können. Um es Ihnen so übersichtlich wie möglich zu machen, haben wir den Bereich additive Hardware in drei Abschnitte aufgeteilt: Metall, Kunststoff und sonstige Materialien.
In diesem Artikel finden Sie die Neuheiten aus dem Bereich Metall. Hier erreichen die Hersteller ganz neue Dimensionen: 3D-Drucker, die bis zu 5 Tonnen Pulver verarbeiten können. Andere Innovationen bieten Lösungen für Bereiche, die in der Branche derzeit heiß diskutiert werden: hohe Genauigkeit für Großserien, hohe Wirtschaftlichkeit mit einer Lithographie-basierten Metallfertigung oder eine offene Materialplattform.
Für Schmuckstücke, Zahnspangen und Autoknöpfe
Der österreichische 3D-Drucker-Hersteller Incus, der sich auf Lithographie-basierte Metallfertigung (LMM) spezialisiert hat, stellt die neue Hammer Pro40 Drucklösung vor. Mit einer sechsmal größeren Plattform als ihr kleineres Vorgängermodell, schlägt die Hammer Pro40 die Brücke zur Massenfertigung. Der mögliche Durchsatz beträgt 700 cm³/Stunde bei einer Auflösung von 40 µm in X/Y. Die Hammer Pro40 wurde für die Herstellung großer Serien komplizierter Spezialteile für Anwendungen in der Dental-, Medizin-, Automobil-, Mikrorobotik- und Schmuckindustrie entwickelt.
Bis zu 5 Tonnen Pulver
Mit dem AMCM M 8K-System kündigt AMCM einen großformatigen Metalldrucker mit acht Lasern und einem Bauvolumen von 800 x 800 x 1200 mm an. Die erste Anwendung wird der Druck der Brennkammer des Prometheus-Raketentriebwerks der Ariane-Gruppe sein. Diese Brennkammer aus CuCr1Zr wird eine Höhe von über 1.000 mm und einen maximalen Durchmesser von 800 mm haben. „Unser neues M 8K-System wird innerhalb eines Jahres einsatzbereit sein. Wir haben der ArianeGroup versprochen, die ersten gedruckten Brennkammern vor Ende 2024 zu liefern“, so Martin Bullemer, Managing Director bei AMCM.
Foto: Eplus3D
Foto: BLT
Bis zu 25 Laser
In neue Größenbereiche geht es auch bei Eplus3D: Mit dem nach eigenen Angaben größten Systems auf dem Markt läutet das Unternehmen eine neue Runde für den 3D-Druck (PBF) großformatiger Metallbauteile ein: Die EP-M1550-Anlage verfügt über eine innovative Konfiguration mit einer Vier-mal-Vier-Matrix aus 16 Lasern und 16 Galvanometern. Dadurch können die sechzehn Laser synchron betrieben werden, was eine Aufbaurate von bis zu 650 cm³/h ermöglicht. Mit einem Bauvolumen von 1.558 x 1.558 x 1.200 mm fokussiert sich die EP-M1550 auf die Großserienproduktion.
Mit rationalisiertem Kalibrierungsprozess
BLT (Bright Laser Technologies) stellt auf der Formnext den Metalldrucker BLT-S400 mit automatischem Pulverrückgewinnungssystem vor. Laut Hersteller eignet sich die neue Anlage mit ihrer 3-Laser-Konfiguration für die Großserienproduktion von Industrieteilen. Das neu entwickelte automatische Spleißkalibriermodul reduziert den Bedarf an manuellen Eingriffen erheblich und rationalisiert den Kalibriervorgang. Es sorgt mit seinem Multi-Laser-System für eine präzise Ausrichtung und garantiert eine reproduzierbare Genauigkeit von 0,02 mm.
Offene Materialplattform
Der chinesische Hersteller ZRapid Techologies stellt zusammen mit seinem europäischen Vertriebspartner Anima aus Athen erstmals den großformatigen Metalldrucker iSLM350D in Europa mit der AFS-420 Metallpulver-Zirkulationseinheit vor. Der iSLM350D verfügt über einen Druckbereich von 350mm x 350mm x 450mm und eine Doppellaserkonfiguration. Der Drucker bietet eine offene Materialplattform mit der Möglichkeit zur manuellen Bearbeitung des Gcodes für kundenspezifische Druckstrategien.
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Zahlreiche weitere Highlights und Premiere zur Formnext 2023 finden Sie in der Messeausgabe des FonMag.
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