Text: Thomas Masuch, 06.11.2024
Neue Materialien sind ein wichtiger Treiber der Entwicklung der Additiven Fertigung. Denn oftmals erfordern die additiven Fertigungsprozesse spezielle Pulver oder Filamente. Kein Wunder, dass die AM-Branche jedes Jahr mit Spannung die neuen Materialentwicklungen erwartet, die auf der Formnext präsentiert werden. Und auch 2024 werden die Besucher nicht enttäuscht: Im Bereich der Metalle werden unter anderem eine neue Molybdän- und eine Aluminiumlegierung vorgestellt. Beide beeindrucken durch besondere Eigenschaften und werden sicherlich dafür sorgen, dass sich die Breite der AM-Anwendungen künftig noch weiter vergrößert. Daneben gibt es auch spannende Innovationen, die Unternehmen die eigene Materialentwicklung ermöglichen.
Rissfrei und duktil bei hohen Temperaturen
Auf der Formnext stellt Plansee mit MoC0.4 seine neue Molybdänlegierung für die Additive Fertigung vor. MoC0.4 besteht zu mehr als 99,5 % aus Molybdän. Die patentierte Legierung weist laut Plansee sowohl bei Raum- als auch bei erhöhter Temperatur eine hohe Festigkeit auf und ist rissfrei und duktil bei hohen Temperaturen. MoC0.4 besitzt ähnliche Eigenschaften wie konventionell hergestelltes TZM (Titan-Zirkon-Molybdän). Das Unternehmen präsentiert sich auf der Formnext gemeinsam mit Ceratizit, das ebenfalls zur österreichischen Plansee-Gruppe gehört. Gemeinsam zeigen beide Unternehmen eine breite Palette additiver Fertigungslösungen, bei denen die hochschmelzenden Metalle Molybdän und Wolfram sowie Hartmetall zum Einsatz kommen.
Leitfähig, fest und schweißbar
Feramic stellt auf der Formnext 2024 den industriellen Einsatz des Aluminium Aheadd CP1 bzw. Aluminium 320 (Feramic-Bezeichnung) vor. Das neue Aluminium hebt sich laut Feramic von herkömmlichen Aluminiumlegierungen wie AlSi10Mg durch verschiedene Eigenschaften ab. Dazu zählen elektrische und thermische Leitfähigkeit, hohe Festigkeitswerte, Korrosionsbeständigkeit und Eloxierfähigkeit. Aheadd CP1 überzeugt auch durch seine exzellente Schweißbarkeit. Feramic hat in den vergangenen 18 Monaten intensiv an der Feinabstimmung der Produktionsparameter gearbeitet, um sicherzustellen, dass Teile aus CP1 mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis gefertigt werden können.
Volle Kontrolle bei der Pulverherstellung
3D Lab, ein Unternehmen in der Metallzerstäubungstechnologie, wird auf der Formnext 2024 seine patentierten Ultraschall-Metallzerstäubungslösungen vorzustellen. Diese vollständig integrierte Suite mit ATO Lab Plus, ATO Noble, ATO Induction Melting System, ATO Sieve, ATO Cast und ATO Clean soll Kunden die vollständige Kontrolle über ihren Prozess der Metallpulverherstellung geben. Diese Anlagen richten sich an Unternehmen, die in der Werkstofftechnik und der Additiven Fertigung aktiv sind, und ermöglichen die Herstellung von Metallpulver aus eigenen Legierungen. Damit sollen Innovationen schneller und effektiver möglich werden.
MEHR INFOS UNTER:
Alle genannten Unternehmen finden Sie auf der Formnext 2024:
3D Lab: Halle 11.0, Stand B21
Feramic: Halle 12.1, Stand E19 (Swiss Pavilion)
Plansee und Ceratizit: Halle 11.1, Stand F19
Tags
- Werkstoffe und Halbzeuge