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Partnerregion Nordic: Marktbericht Schweden

Von Metallpulvern bis zum Schaukelsofa

Text: Thomas Masuch, 06.09.2023

In Schweden nimmt das Bewusstsein für AM in der Industrie immer weiter zu und wird von wichtigen Konzernen stark gefördert.

Schweden ist eines der wichtigsten Länder weltweit bei der Herstellung von Pulvern für die additive Metallfertigung. Aus dem Land, das reich an Erzen ist, stammen mit Sandvik und Höganäs einige der wichtigsten Hersteller. Neben diesen beiden ist inzwischen auch der Stahlhersteller SSAB ins Geschäft rund um die Additive Fertigung eingestiegen.

Daneben verfügt Schweden über zahlreiche Anbieter von Lösungen für die Additive Fertigung entlang der gesamten Prozesskette und kann mit Freemelt sogar einen börsennotierten Hersteller von 3D-Druckern vorweisen (Marktwert rund 27 Mio. Euro, Stand Juli 2023). Das Land der Elche ist auch eine gute Basis für innovative Start-ups – so hat das junge Unternehmen Normada ein schickes Schaukelsofa aus erneuerbaren Materialien gedruckt, unter anderem aus Bio-Öl und Cellulose. Ein wichtiges Forschungsinstitut ist das staatliche Research Institute of Sweden (RISE), das in Mölndal ein Application Center für die Additive Fertigung betreibt.

Foto: Amexci
Foto: Amexci

Nationale Drehscheibe für AM

Die schwedische Industrie wird vergleichsweise stark von Großkonzernen bestimmt. So ist zum Beispiel Saab, ein schwedischer Aerospace- und Verteidigungskonzern, auch im Bereich AM sehr aktiv und hat unter anderem ein 3D-gedrucktes Luken-Paneel erfolgreich getestet. Außerdem konnte Saab zusammen mit Ai Build und Airtech ein Projekt zum Großformat-Druck für die Herstellung einer Form als Teil der Clean-Sky-2-Initiative der Europäischen Union abschließen.

Industrielle Nutzung von AM beschleunigen

Das Bewusstsein von AM hat in der schwedischen Industrie weiter zugenommen und es entstehen immer mehr Anwendungen. Unterstützt wird dieser Prozess auch vom Unternehmen AMEXCI, das 2017 von einer Gruppe von zwölf wichtigen schwedischen Konzernen (ABB, Atlas Copco, Electrolux, Ericsson, FAM, Husqvarna Group, Höganäs, Saab, Scania, SKF, Stora Enso und Wärtsilä) gegründet wurde. AMEXCI hat es sich zur Aufgabe gemacht, die industrielle Nutzung der Additiven Fertigung zu beschleunigen. Das Unternehmen betreibt Labors in Schweden und Finnland. Es bietet fachliche Unterstützung im Bereich des laser-pulverbasierten AM sowie der damit verbundenen Prozesse, damit einsatzbereite Komponenten geliefert werden können. Forschungs- und kundenspezifische Schulungsprogramme sind ebenfalls Teil des Portfolios. Jüngst hat AMEXCI außerdem die Zusammenarbeit mit Ampower im Bereich Schulung bekannt gegeben.

Im August 2023 kündigte AMEXCI eine groß angelegte strategische Initiative an, um seine Fertigungskapazitäten deutlich zu verbessern. Damit will AMEXCI Abläufe für die Großserienproduktion rationalisieren, Raum für künftiges Wachstum schaffen und das Unternehmen als eines der führenden Unternehmen für Additive Manufacturing in Europa positionieren. Ein wichtiger Bestandteil dieser Expansion ist neue Fabrik, die in der industriell geprägten Region Örebro, Schweden, gebaut wird. Das soll auch eine vertiefte Forschungszusammenarbeit mit der örtlichen Örebro-Universität ermöglichen.

MEHR INFOS UNTER:

ri.se/en

amexci.com

Tags

  • Marktberichte und Studien