Ein wirtschaftlicher Einsatz additiver Fertigungsverfahren ist im Wesentlichen gegeben, wenn sich die AM-Applikation auf eines oder mehrere der dargestellten Anwendungsfelder bezieht. Im Einzelfall ist der entsprechende Nachweis bezogen auf das speziell angewandte AM-Verfahren mitsamt dem zugehörigen AM-Gesamtprozess zu erbringen.
Prototypenbau
Nach wie vor ist das „Rapid Prototyping“ eine der häufigsten Anwendungen additiver Fertigungstechnologien im Entwicklungsprozess bei der Prototypenerstellung. Jegliche Art von Dummy-Bauteilen über Funktionsprototypen bis hin zu seriennahen Erstmustern ist denkbar. Die schnelle Verfügbarkeit der Teile im Gegensatz zu klassisch hergestellten Prototypenbauteile ist hierbei hervorzuheben.
Modellbau
Bei der Erstellung von erklärenden Modellen bieten mehrkomponentige oder mehrfarbige AM-Verfahren vielfältige Möglichkeiten, insbesondere auch komplexe geometrische Strukturen schnell, anschaulich und preisgünstig darzustellen.
Kleinserien
Da additive Verfahren im Wesentlichen nicht auf teure und speziell angepasste Werkzeuge und Produktionsmittel angewiesen sind, verursachen sie vorab auch keine aufwändigen Investitionen. Damit eignen sich die AM-Verfahren für die wirtschaftliche Erstellung von Kleinserien. Hierbei ist die größte Herausforderung, mit den AM-Verfahren Bauteil- und Materialeigenschaften auf dem Niveau klassischer Fertigungsverfahren zu erzielen.
Individiualisierung
Fertigung von Bauteilen, die auf einen Einzelfall speziell angepasst sind. Selbst dann ist eine wirtschaftliche Fertigung dieser vollständig individualisierten Bauteile möglich. Kundenspezifische Einzelanfertigungen sind besonders aus der Medizintechnik und der Prothetik bekannt.
Konstruktionsfreiheit
Die additiv gefertigten Bauteile können ohne Mehrkosten mit nahezu jeder Geometrie hergestellt werden. Mit minimalem Materialeinsatz werden Funktionen optimal erreicht und Strukturen auf das Nötigste reduziert. Damit durch die verfahrensspezifischen Designfreiheiten Strukturen mit Mehrwerten entstehen, müssen die Konstrukteure, im Gegensatz zu klassischen Verfahren, umdenken.
In-Situ Fertigung
Mit additiven Verfahren besteht die Möglichkeit, überall und sofort Produkte zu produzieren. Es handelt sich also um die örtliche und zeitlich Verfügbarmachung von Bauteilen, ohne diese vorab aufwändig lagern zu müssen.