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Sieger der Formnext Start-up Challenge überzeugen mit atomarer Präzision, Glas-3D-Druck sowie Medizin-Anwendungen

13.10.2021

Die internationale Formnext Start-up Challenge hat bereits zum siebten Mal junge Unternehmen aus der Welt der additiven Fertigung für ihre innovativen Geschäftsideen und technischen Entwicklungen ausgezeichnet. Die prämierten Innovationen reichen 2021 vom Nano- über den Glas-3D-Druck bis hin zu neuen medizinischen Lösungen für Wirbelsäulenpatienten und stammen von den folgenden Gewinnern: Atlant 3D Nanosystems (Dänemark), Azul 3D (USA), Fited (USA) Print Parts (USA) und Nobula Schweden). Der gleichzeitig verliehene AM Ventures Impact Award geht in diesem Jahr an Vispala Technologies (Indien).

Die Qualität der Start-ups und ihrer Innovationen hat 2021 nochmals einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht. Sie konnten mit zahlreichen bereits erteilten oder noch ausstehenden Patenten und vielversprechenden Anwendungen überzeugen. Teilweise sind in die Entwicklung der jungen Unternehmen bereits mehr als 50 Mio. Euro geflossen. Entsprechend ausgereift und vielversprechend sind auch die vorgestellten Innovationen. Diese versprechen für den 3D-Druck eine höhere Präzision, deutliche schnellere Produktionen oder neue Anwendungen u.a. in der Medizin und der Raumfahrt.

So hat das dänische Start-up Atlant 3D Nanosystems eine Plattform entwickelt, mit der Bauteile mit atomarer Präzision 3D-gedruckt werden können. Ebenfalls im Nanobereich bewegt sich das US-Start-up Print Parts, das eine Lösung entwickelt hat, die mithilfe einer auf Nanopartikeln basierenden Signatur 3D-gedruckte Teile über die gesamte Lebensdauer hinweg erkennt und registriert. Das junge US-Unternehmen Azul 3D verspricht mit seiner neuen HARP-Technologie nicht weniger, als den gesamten 3D-Druck-Markt zu revolutionieren. Mit HARP soll die Produktion deutlich schneller werden und gleichzeitig die bekannte Präzision bieten. Bessere Heilungschancen für Menschen mit einer verformten Wirbelsäule will das Start-up Fited mit einer intelligenten Lösung aus automatischem Design und 3D-Druck von Stützgestellen erzielen. Und eine flexiblere Lösung für den Glasdruck einschließlich Drucker und Ausgangsmaterial hat Nobula aus Schweden entwickelt.

„Die immer weiter steigende Qualität und die fokussierte Entwicklung junger Unternehmen zeigt, welch hohes Innovationspotenzial in der AM-Branche steckt und dass hier entscheidende Entwicklungen entstehen, die unsere Industrie, Medizin und andere Bereiche unseres Lebens in der Zukunft beeinflussen werden“, so Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext beim Messeveranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH.

Die Formnext Start-up Challenge 2021 zeichnet Unternehmen aus, die nicht älter als fünf Jahre sind. Der Wettbewerb prämiert neuartige und tragfähige Geschäftsideen. Die hochkarätige Jury besteht aus bekannten Vertretern der Branche, der Wissenschaft, den Medien und aus dem Investmentbereich.

Die internationalen Sieger werden ihre prämierten Produkte im Rahmen der Formnext vom 16.-19.11.2021 in Frankfurt präsentieren und auf der Start-up Area ausstellen.

AM Ventures Impact Award 2021

Im Rahmen der Formnext Start-up Challenge wurde zum zweiten Mal der AM Ventures Impact Award verliehen und erfuhr erneut regen Zuspruch seitens der teilnehmenden Start-ups. Gut zwei Drittel der Teilnehmer bewarben sich auch für den Impact Award, der nachhaltige Ansätze mit positiven Auswirkungen auf beispielsweise Umweltschutz oder soziale Aspekten honoriert. Der Gewinner, Vispala Technologies, überzeugte AM Ventures durch den Einsatz von 3D-Druck, um erschwingliche, hochfunktionale und ästhetisch ansprechende Prothesen anzubieten. Das Besondere daran ist, dass sich das Unternehmen auf Menschen in Entwicklungsländern und ländlichen Gebieten konzentriert, die heute keinen Zugang zu solchen Produkten haben.

Die Sieger der Formnext Start-Up Challenge

Mehrere Materialien und atomare Präzision

Das dänische Start-up-Unternehmen Atlant 3D Nanosystems hat sich auf das Prototyping und die Herstellung von Mikro- und Nanobauteilen unter Verwendung verschiedener Materialien und mit atomarer Präzision spezialisiert. Das junge Unternehmen hat seine Technologie bereits zur Entwicklung mehrerer Lösungen eingesetzt. Bei den Nanofabricator-Plattformen handelt es sich um fortschrittliche Fertigungssysteme für Forschung und entwicklung, Prototyping und Fertigung. Diese Systeme können gleichzeitig bis zu 6 Materialien auf Substraten mit unterschiedlicher Morphologie und einer Größe von bis zu 300 mm verarbeiten. Atlant 3D Nanosystems hat den Nanofabricator LiteTM in Übereinstimmung mit den strengen NASA-Spezifikationen entwickelt und wird das System in den nächsten Monaten mit der NASA testen, um Mikrofabrikation in Mikro- oder Schwerelosigkeit zu ermöglichen.

Feine Details und ultraschnelle Druckzeit

Mit seiner neu entwickelten HARP-Technologie will das US-Start-up Azul 3D den Markt der additiven Fertigung neu aufmischen. Die High Area Rapid Printing (HARP)-Technologie nutzt fließendes Öl zwischen lichtaushärtendem Harz und der UV-Quelle, um einen schnelleren, nicht haftenden 3D-Druck zu ermöglichen. Damit sollen derzeit verfügbare Druckgeschwindigkeiten deutlich übertroffen werden. Insgesamt verspricht Azul 3D mit seiner Technologie feine Details und exzellente Oberflächen des SLA-Drucks mit einer ultraschnellen Druckzeit und einem hohen Bauvolumen zu kombinieren.

Die Zahnspange der Orthopäden

Eine neue Lösung für die Behandlung von Fehlern der Wirbelsäule hat Fited entwickelt.

Das Unternehmen nutzt dabei das Prinzip, das bisher bei Zahnspangen Verwendung findet: Individuelles Design und 3D-Druck, sozusagen Invisalign für die Wirbelsäule. Damit sollen bisherige handgefertigte Skoliose-Stützgestelle abgelöst werden, denn diese sind oft zeitaufwändig, teuer, unbequem, ungenau und führen oft dazu, dass eine Operation notwendig wird. Die Lösung von Fited basiert auf einem automatisierten Design und liefert innerhalb kurzer Zeit elegante 3D-gedruckte Stützgestelle, mit denen in 72 Prozent der Fälle eine Operation vermieden werden soll. Dazu sind die Fited-Gestelle atmungsaktiv, individuell passend und leicht. Fited sieht einen enormen Bedarf: 4 Prozent der Weltbevölkerung leiden an einer Deformation der Wirbelsäule. Das Start-up besteht aus einem interdisziplinären Team von Fachleuten aus den Bereichen Biomedizin, Maschinenbau, Design und Softwaretechnik und hat damit bereits ein Netzwerk mit Zugang zu einem Großteil des Marktes in den Vereinigten Staaten und Europa.

Digitale Signatur mit Nanopartikeln

Das US-Start-up Print Parts hat eine in additiv gefertigte Teile eingebettete digitale Signatur entwickelt, die Bauteile scannbar und rückverfolgbar macht und so mit der Cloud verbindet. Die Plattform verbindet Verwaltung, Authentifizierung und Nachverfolgung 3D-gedruckter Teile.

Dabei werden programmierbare Nanopartikel in additive Materialien eingebettet oder den Bauteilen in der Nachbearbeitung hinzugefügt. Intelligente Scanner können Partikel in diesen „SmartParts“ erkennen und registrieren. Die Historie der Bauteile wird in der SmartParts Plattform gespeichert und über den Build Manager oder ein vorhandenes MES/ERP-System verwaltet.

Flexibler Glasdruck

Das schwedische Start-up Nobula hat einen Desktop-Glas-3D-Drucker entwickelt, der günstiger und flexibler sein will als bisherige Lösungen. Dank zweier bereits zum Patent angemeldeter Technologien sowohl für den 3D-Glasdrucker als auch für das Ausgangsmaterial bietet Nobula maßgeschneiderten 3D-Glasdruck für die Wissenschaft, Entwicklung und die Produktion.

Die feierliche Award-Verleihung findet am Dienstag, 16.11.2021 auf der AM4U Bühne der Formnext statt.

Hintergrundinformation Formnext
Die Formnext ist die Leitmesse für Additive Manufacturing und die nächste Generation intelligenter industrieller Fertigungs- und Herstellungsverfahren. Sie fokussiert vom Design über die Herstellung bis zur Serie die effiziente Realisierung von Produktideen. Veranstalter der Formnext ist die Mesago Messe Frankfurt GmbH. (formnext.de)

Über Mesago Messe Frankfurt
Mesago mit Sitz in Stuttgart wurde 1982 gegründet und ist Veranstalter fokussierter Messen, Kongresse und Seminare mit Schwerpunkt auf Technologie. Das Unternehmen gehört zur Messe Frankfurt Group. Mesago agiert international, messeplatzunabhängig und veranstaltet pro Jahr mit 160 Mitarbeitern Messen und Kongresse für mehr als 3.300 Aussteller und über 110.000 Fachbesucher, Kongressteilnehmer und Referenten. Zahlreiche Verbände, Verlage, wissenschaftliche Institute und Universitäten sind als ideeller Träger, Mitveranstalter und Partner aufs Engste mit Mesago-Veranstaltungen verbunden. (mesago.de)

Hintergrundinformationen Messe Frankfurt
Messe Frankfurt ist der weltweit größte Messe-, Kongress- und Eventveranstalter mit eigenem Gelände. Zur Unternehmensgruppe Messe Frankfurt gehören rund 2.500* Mitarbeitende in 30 Tochtergesellschaften. Das Unternehmen hat im Jahr 2020 einen Jahresumsatz von rund 250* Millionen Euro erwirtschaftet, nachdem das Jahr 2019 noch mit einem Jahresumsatz von 738 Millionen Euro abgeschlossen werden konnte. Auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie sind wir mit unseren Branchen international vernetzt. Die Geschäftsinteressen unserer Kunden unterstützen wir effizient im Rahmen unserer Geschäftsfelder „Fairs & Events“, „Locations“ und „Services“. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Unternehmensgruppe ist das globale Vertriebsnetz, das engmaschig alle Weltregionen abdeckt. Unser umfassendes Dienstleistungsangebot – onsite und online – gewährleistet Kunden weltweit eine gleichbleibend hohe Qualität und Flexibilität bei der Planung, Organisation und Durchführung ihrer Veranstaltung. Unsere digitale Expertise bauen wir um neue Geschäftsmodelle aus. Die Servicepalette reicht von der Geländevermietung über Messebau und Marketingdienstleistungen bis hin zu Personaldienstleistungen und Gastronomie. Hauptsitz des Unternehmens ist Frankfurt am Main. Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.
Weitere Informationen: www.messefrankfurt.com
*vorläufige Kennzahlen 2020

Hintergrundinformation TCT (Content Partner)
Die 1992 gegründete TCT Group hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Innovation im Bereich Design-to-Manufacturing zu beschleunigen. Durch globale Messen, Konferenzen, Zeitschriften, Websites und digitale Produkte liefert TCT geschäftskritische Einblicke in die Technologien, die Herstellern helfen, bessere Produkte schneller und kostengünstiger herzustellen. Mit den TCT Awards zeichnet TCT die innovativsten Produkte und Anwendungen entlang der gesamten Design-to-Manufacturing-Prozesskette aus. Die TCT-Gruppe gehört zu Rapid News Publications Ltd, einem Unternehmen der Rapid News Group. (thetctgroup.com)

Hintergrundinformation AG Additive Manufacturing im VDMA e. V. (ideeller Träger der Formnext)
In der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing arbeiten rund 150 Unternehmen und Forschungsinstitute unter dem Dach des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zusammen. Anlagenbauer, Zulieferer von Komponenten und Materialien, industrielle Anwender aus dem Metall- und Kunststoffbereich, Dienstleister aus Software, Fertigung und Veredelung sowie Forscher verfolgen gemeinsam ein Ziel: Die Industrialisierung additiver Fertigungsverfahren. (am.vdma.org)

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